Unter uns Freunden haben wir einen kleinen Nachrichtendienst per SMS begonnen. Eine Nachricht, die in den staatlichen Medien nicht erwähnt wird, wird per Mobiltelefon an eine Personengruppe geschickt, die sie ihrerseits an andere weitersendet. Selbst wenn dieser Kanal ziemlich begrenzt erscheint – denn die Anzahl der Kubaner mit Mobiltelefon ist niedrig – glaube ich an sein Zukunftspotenzial. Dafür, dass dieser neue Nachrichtenkanal wächst, genügt es, dass jemand eine kurze Schlagzeile an einen anderen Beteiligten schickt.
Ich glaube, wir sollten Lösungen finden, um diesen plumpen „Newsletter“ weiterzuentwickeln. Wer helfen möchte, könnte vielleicht eine Website erstellen, wo wir unser Mobiltelefonnummern angeben und dann die Nachrichten kostenlos erhalten. Wir leben in einem Land, wo das Verteilen einer Zeitung aus Papier uns eine Bestrafung einbringen kann wegen des Delikts der „feindlichen Propaganda“, deshalb sollten die virtuellen Wege verstärkt werden … zumindest solange kein neues Gesetz geschaffen wird, um sie zu verbieten. In der Zwischenzeit nutzen wir schon mal unser Mobiltelefon, um die Zahl der Nachrichtenquellen zu erweitern. Es könnte gut soweit kommen, dass dieses kleine Accessoire an unseren Hüften zu all den Zeitungen wird, die an unseren Kiosken fehlen.
Übersetzung: Bettina Hoyer, Heidrun Wessel, Sebastian Landsberger
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