Umdenken

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Sie kamen mit ihren Lastwagen, einem Grader und sogar einer neuen Asphalt-Recycling-Maschine. Sie arbeiteten den ganzen Vormittag unter den staunenden Augen der Nachbarn, die seit über zwanzig Jahren zugesehen hatten, wie sich ihre Straße verschlechterte, ohne jegliche Ausbesserungen. Für die Skeptiker gab es sogar einen Funken Hoffnung, als das Pflaster so glatt wurde wie Glas. Und dann kam die andere Brigade. Das war wirklich unglaublich! Anstatt die Kanalisationsdeckel – so wie sie waren – in dem Asphalt versenkt zu lassen, hat die neue Arbeitergruppe diese abmontiert und auf der Höhe des Bodens platziert. Niemand konnte glauben, was geschehen war. Es ist die „neue Mentalität“ sagten einige, die so stolz darauf waren, dass man die Veränderungen bemerken, betasten und betreten konnte.

Um Autofahrer zu warnen, dass der Zement um die Abwasserschächte noch frisch ist, haben sie einen kleinen Trümmerhaufen um diese herum gelassen. „Sie werden schon noch wiederkommen, um es zu entfernen“, merkten die Optimisten an. Doch dabei ist es geblieben. Reifenspuren zerstreuten die Steine über die ganze Straße, indem sie diese in den noch weichen Asphalt eindrückten. Die Überreste der Reparaturarbeiten sammelten sich in dem Gitter der Kanalisation, häuften sich im Straßengraben. Auch zwei Wochen danach verbreiten sie weiterhin ihre staubige Anwesenheit und erschaffen Hügel hier, Schlaglöcher dort und verderben so die Beendigung. „Ah, diese Mentalität!“ sagen die Träumer und fügen unmittelbar hinzu: „Anstatt zu verändern, ist alles nur Maskerade, doch die Mentalität ist dieselbe wie immer.“

Übersetzung: Valentina Dudinov

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